Hallo Gregor – danke, dass wir euch zu Hause besuchen durften.
Ihr habt inzwischen eine ganze Reihe an Möbeln aus Massivholz. Welche sind das – und warum habt ihr euch für Woodboom entschieden?
„Angefangen hat alles mit dem Eichenholztisch Cavo ‚Gerade‘“, erzählt Gregor. „Damals sind wir in eine größere Wohnung gezogen und wollten einen Tisch, an dem alle Freunde und die Familie Platz finden. Der Esstisch aus massiver Eiche war das perfekte Zentrum für unseren neuen Wohnraum.“
Nach und nach kamen weitere Möbelstücke dazu: ein Couchtisch, zwei organische Regale aus Eiche und ein Schreibtisch fürs Homeoffice. Gerade in der Pandemie wurde ein funktionaler Arbeitsplatz für die beiden besonders wichtig.

Kürzlich habe ich sogar selbst mitgebaut – bei zwei individuell gestalteten Nachttischen aus Eiche. Ich war bei einem Workshopdabei: „Bau dir dein Kleinmöbelstück selbst“. Wir haben die Stücke gemeinsam entworfen und in der Werkstatt umgesetzt. Mit echtem Feuer-Gemüse als Mittagessen.

Was war damals der Grund, warum ihr euch überhaupt für Woodboom entschieden habt?
Tatsächlich hatte meine Frau euch über Instagram entdeckt. Wir haben gesehen, dass ihr in Berlin sitzt und sind dann in die Werkstatt gefahren. Mischa hat uns persönlich empfangen, uns alles gezeigt und von der Entstehungsgeschichte der Massivholzmöbel und eurer Brand erzählt. Das war alles noch recht jung, aber sehr authentisch – und mit einem klaren Fokus auf Handwerk und Nachhaltigkeit. Es war einfach eine sehr persönliche Beratung und ein gutes Gefühl. Und die Qualität hat uns bis heute überzeugt.
Hat sich dein Blick auf Möbel dadurch verändert?Absolut. Schon beim ersten Tisch wurde mir klar, dass Holz keine glatte, standardisierte Oberfläche sein muss. Jedes Stück sieht anders aus – mit Astlöchern, Maserungen, Farbgebung. Früher hätte ich das als Makel gesehen, heute weiß ich: Das ist der Charakter des Holzes, das ist Natur. Ich war mal in Japan und habe dort das Prinzip der Perfektion im Unperfekten kennengelernt. Das finde ich auch in den Möbeln von Woodboom wieder – Individualität, die man spürt und sieht.

Hast du ein Lieblingsstück in deiner Wohnung?
Tatsächlich eine Kuckucksuhr aus dem Schwarzwald – ein Erbstück, das ich im Stil eines popkulturellen Statements umgestaltet habe. Sie funktioniert nicht mehr, aber sie erinnert mich an meine Heimat. Sie begleitet mich schon seit dem Studium durch mehrere Wohnungen. Viele fragen danach, und so entsteht immer eine schöne Geschichte.
Wo verbringst du zu Hause die meiste Zeit?
Auch wenn’s ein bisschen spießig klingt – am Schreibtisch. Ich bin Unternehmer, arbeite viel im Homeoffice, schreibe auch an journalistischen Texten und Büchern. Der Schreibtisch ist für mich mehr als nur ein Arbeitsmöbel. Er ist Teil meines Lebenskonzepts. Und weil ich an einer massiven Holzplatte sitze, habe ich dabei auch immer ein Stück Natur um mich herum.

Gibt es für euch bestimmte Kriterien, was deine Einrichtung betrifft?
Für uns war klar: Wir wollen hochwertige Dinge – aber nicht im Sinne von Luxus oder Show. Sondern Dinge mit Geschichte, mit Bedeutung. Dinge, bei denen wir wissen, wo sie herkommen und wie sie gemacht sind. Das schafft Verbindung und Vertrauen. Und wir wollten Möbel, die bleiben – keine Wegwerfstücke, sondern Dinge, die man auch beim nächsten Umzug noch mitnimmt.

Nachhaltigkeit ist in aller Munde – aber was bedeutet sie für dich persönlich?
Für mich besteht Nachhaltigkeit aus drei Säulen: ökologisch, ökonomisch und sozial. Diese Aspekte müssen zusammenspielen. Bei Woodboom sieht man das sehr gut – zum Beispiel am Esstisch, den wir von euch haben. Schon bei der Auswahl des Holzes beginnt die ökologische Verantwortung: Woher kommt das Material, wie wird es verarbeitet, wie wird die Oberfläche behandelt oder geschliffen? Das sind alles Entscheidungen mit Auswirkungen.
''Gleichzeitig finde ich: Nachhaltigkeit darf kein Luxus sein. Natürlich hat Qualität ihren Preis, und das ist auch in Ordnung – so lernt man, den Wert zu schätzen. Aber Möbel sollten trotzdem erreichbar bleiben – auch für Menschen, die nicht im Premiumsegment einkaufen.''
Und dann ist da die soziale Komponente. Die spielt bei Woodboom eine große Rolle – sei es in der Art, wie ihr produziert, wie ihr mit den Menschen arbeitet, oder auch bei den Workshops. Da entsteht eine ganz andere Verbindung zum Produkt – und zu den Leuten, die dahinterstehen.

Gibt es Möbel, auf die ihr euch schon jetzt freut?
Für die Zukunft haben wir auch schon ein paar Ideen. Ein Massivholzbett steht auf unserer Wunschliste ganz oben – in einem Holzbett zu schlafen ist einfach besonders, und wir wissen schon jetzt, dass das irgendwann bei uns einzieht. Auch ein weiteres Regal aus Massivholz könnten wir uns gut vorstellen, als Ergänzung zu dem Schreibtisch, den wir bereits haben. Schlicht, funktional und in der gleichen Formsprache – das würde den Raum perfekt abrunden. Und was ich fast vergessen hätte: Wir haben auch Schneidebretter von euch, die wir bei einem Schneidebrett-Workshop Möbel bauen gemacht haben. Das war eine richtig schöne Erfahrung – gemeinsam im Team mit den Händen etwas schaffen und am Ende etwas Eigenes in der Hand halten.
